E r a s m u s G a s t v o r t r ä g e
16.10.2012Dr. Jacek Młynarczyk (Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń, Polen)
Vorlesung: Die Verfolgung der Juden bis Ende 1941
Dienstag, den 23. Oktober, 12-14 Uhr, Hörsaal 00.002 im Zentralen
Hörsaalgebäude
Die Vorlesung behandelt die antisemitische Politik im
nationalsozialistischen Deutschland 1933-1945. Es werden die
wichtigsten Entwicklungen in gesellschaftlichen, juristischen,
kulturellen und politischen Bereichen besprochen, die zum Ausschluss
der jüdischen Bevölkerung aus der deutschen Volksgemeinschaft und
später auch aus den Gesellschaften der besetzen Länder Europas
führten. Im Weiteren werden auch unterschiedliche Konzepte zur
"Endlösung der Judenfrage" besprochen, die in dieser
Zeitperiode geltend waren: die massenhafte Auswanderung; die
Reservatpläne im Nisko-Lublin-Raum; der so genannte Madagaskarplan;
die Deportationspläne in den nicht näher bestimmten Osten, bis hin zu
der Entscheidung über die massenhafte Ermordung der jüdischen
Bevölkerung durch die mobilen Polizeieinheiten und in stationären
Vernichtungslagern.
Vorlesung: Die Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 und ihre Folgen
Mittwoch, den 24. Oktober, 16-18 Uhr, Hörsaal 00.002 im Zentralen
Hörsaalgebäude
Die Vorlesung wird sich den Institutionen des Dritten Reiches widmen,
welche die antijüdische Politik in den Jahren 1933-1941 aktiv
gestalteten. Es soll vor allem die Rolle von der SS- und der Polizei,
der Zivilverwaltung und unterschiedlichen wirtschaftlichen
Institutionen, sowohl im so genannten Altreich als auch in den
besetzten Ländern, besprochen werden. Zum Abschluss werden auch
Personen vorgestellt, die an der Wannsee-Konferenz teilgenommen haben
und in Verbindung mit den Institutionen, die sie vertreten haben,
standen.
Literatur zu beiden Vorlesungen: Peter Longerich, Die Politik der
Vernichtung. Eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen
Judenverfolgung, München 1998; Dieter Pohl, Holocaust: die Ursachen,
das Geschehen, die Folgen, Freiburg 2000.
Übung: Das Protokoll der Wannseekonferenz als historische Quelle.
Analyse des Textes
Donnerstag, den 25. Oktober, 8-10 Uhr, Hörsaal 00.002 im Zentralen
Hörsaalgebäude
Im Laufe der Übung wird auf die Entstehungsumstände des Dokuments,
seine Bedeutung als historische Quelle und auf die inhaltliche Kritik
Wert gelegt.
Literatur: Mark Roseman, Die Wannsee-Konferenz. Wie die NS-Bürokratie
den Holocaust organisierte, Berlin 2002 (mit der Faksimile des
Protokolls im Anhang); Faksimile des Protokolls im Netz als pdf:
http://www.ghwk.de/deut/protokoll.pdf
Beim Besuch aller drei Veranstaltungen ist die Anrechnung für den
Freien Bereich möglich