Deutsch Intern
Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften

Sanzenbacher

M.A. Theresa Sanzenbacher

Lehrbeauftragte
Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften
Am Hubland
97074 Würzburg

 

Promotionsprojekt (Kurzexposé)

„Die sächsische Annalistik des Hochmittelalters. Interdependenzen – editorische Desiderata – Quellenwert“

Theresa Sanzenbacher M.A.

Nicht nur ihr Eigengut, sondern auch ihre häufig kompilatorische Machart, durch die heute nicht mehr selbstständig tradierte Werke greifbar werden, begründet den Quellenwert der mittelalterlichen  Historiographie. Als ein besonders lohnenswertes, aber auch methodisch herausforderndes Untersuchungsfeld gilt hierbei seit langem die sächsische Annalistik des Hochmittelalters. In diesem geographisch wie temporal eingrenzbaren Bereich wurden seitens der bisherigen Forschung bereits viele Abhängigkeitsverhältnisse verschiedenen Intensitätsgrades zwischen den unterschiedlichen Quellen identifiziert und auch editorisch fruchtbar gemacht. So beispielsweise durch die textliche Rekonstruktion der Paderborner Annalen und der Annales Ilsineburgenses aus ihren jeweiligen Vorlagen und Ableitungen. Darüber hinaus haben vor allem die Untersuchungen von Klaus Naß zur Reichschronik des Annalista Saxo, zur heute nicht mehr erhaltenen Chronica Saxonum sowie zur Geschichtsschreibung im Umfeld Heinrichs des Löwen ein klareres Bild von den Textabhängigkeiten und dem Stellenwert von heute in selbstständiger Überlieferung verlorenen Werken gezeichnet.

Eine Gesamtanalyse der tradierten wie der nur sekundär erschließbaren historiographischen Produkte aus dem sächsischen Raum im Hochmittelalter fehlt jedoch bislang. Hier setzt das Forschungsvorhaben mit Fokus auf die Annalistik an mit dem Ziel, die primäre wie die sekundäre Überlieferung einer gründlichen Gesamtuntersuchung zu unterziehen, um die Abhängigkeitsverhältnisse systematisch zu klären und editorische Desiderata aufzuzeigen. Das verspricht zugleich näheren Aufschluss über den jeweiligen Quellenwert der einzelnen Jahrbücher. Da in der sächsischen Annalistik des Hochmittelalters wiederholt die Frutolf-/Ekkehard-Chronik als Vorlage benutzt wurde und die hochmittelalterliche sächsische Annalistik in der Weltchronik des Dietrich Engelhus (gest. 1434) rezipiert wurde, schließt das Projekt unmittelbar an aktuelle Editionsvorhaben im Programm der MGH an.

Seit 2022:
Arno-Borst-Stipendiatin bei den Monumenta Germaniae Historica (MGH) in München (siehe hier)

Seit 2021:
Promotionsstudium an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

2019 bis 2020:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Prof. Dr. Martina Giese)

2012 bis 2020:
Lehramtsstudium der Fächer Geschichte, Latein und Erziehungswissenschaften sowie (im Doppelstudium) Bachelor- und Masterstudium der Fächer Geschichte und lateinische Philologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 2014 bis 2019 studentische/wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Geschichte der Medizin (Prof. Dr. Dr. Michael Stolberg),  2016 studentische Hilfskraft am Universitätsarchiv (Dr. Marcus Holtz), 2018 bis 2019 wissenschaftliche Hilfskraft u. Tutorin am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften (Prof. Dr. Franz Fuchs)

Tagungsbericht: Alter und Altern im Mittelalter. Herbsttagung des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte e. V.. 10.10.2023 – 13.10.2023, Reichenau, in: H-Soz-Kult, 28.11.2023, www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-140210.

(zusammen mit Martina Giese) Übersetzung einer Urkunde von Papst Honorius III. vom 9. April 1223, in: Wernecker Geschichte in 6 Epochen. Epoche 2: Hoch- und Spätmittelalter 1223–1617 (Landeskundliche Schriftenreihe zur Geschichte des Oberen Werntals 40), hg. vom Historischen Verein Markt Werneck e. V., Schweinfurt 2022, S. 28.