Intern
Neueste Geschichte

Aufruf und Solidaritätserklärung

07.04.2025

Aufruf zur Unterstützung von Prof. Peter Hoeres und PD Dr. Dr. Benjamin Hasselhorn gegen die Rufmordkampagne an der Universität Würzburg.

Cancel culture symbol or cultural cancellation and social media censorship as canceling or restricting opinions that are offensive or controversial to the public with 3D illustration elements.
Cancel culture symbol or cultural cancellation and social media censorship as canceling or restricting opinions that are offensive or controversial to the public with 3D illustration elements. (Bild: ©freshidea - stock.adobe.com)

Aufruf und Solidaritätserklärung

Der Kollege Prof. Dr. Peter Hoeres, Würzburg, sowie sein gesamter Lehrstuhl, namentlich sein Mitarbeiter PD Dr. Dr. Benjamin Hasselhorn, sind Opfer einer Rufmordkampagne, die seit geraumer Zeit im Umfeld der Universität Würzburg gegen sie geführt wird. Deren erklärter Zweck ist es, den Eindruck zu erwecken, es gebe „Strukturen der Neuen Rechten … am Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Universität Würzburg“, um auf Kosten dieses Lehrstuhls „Ressourcen und Lehrmittel zu diversifizieren und umzuwidmen“.

Diese Behauptungen sind nach unserer Einschätzung falsch und die mit ihrer Verbreitung verbundenen Absichten sind unlauter. Wir erklären dem Kollegen Hoeres und seinen Mitarbeitern unsere Solidarität, wissen ihn und seine Mitarbeiter fest auf der Seite der Demokratie und unserer Verfassungsordnung; für eine Gefahr für unsere Demokratie halten wir vielmehr die Extremisten, die die Mitglieder des Lehrstuhls für Neueste Geschichte der Universität zu Opfern einer Kampagne machen, um ihren Ruf zu zerstören.

Bisheriger Höhepunkt der Kampagne ist ein Beschluss des „Studierendenparlamentes“ der Universität Würzburg vom 12.3.2025 der die oben zitierten Kernaussagen der Kampagne gegen Professor Hoeres und seine Mitarbeiter enthält.

In diesem Beschluss wird weiterhin der Eindruck erweckt, PD Dr. Dr. Benjamin Hasselhorn habe in der Zeitschrift „Sezession“ einen Artikel verfasst, in dem er artikuliert habe, „mit dem Mehrheitsprinzip brechen und eine neue Elitenherrschaft begründen“ zu wollen. Das Gegenteil ist der Fall: Kollege Hasselhorn hat 2014 in der Zeitschrift Sezession einen Artikel verfasst, in dem er Elitenherrschaft ausdrücklich abgelehnt, sich für eine „Stärkung des Mehrheitsprinzips“ ausgesprochen und eine „eindeutige Parteinahme für die Demokratie“ verlangt hat. Der Beschluss des „Studierendenparlamentes“ verkehrt Aussagen und Inhalte von Hasselhorns Aufsatz in ihr Gegenteil, und diese Unwahrheiten sind geeignet, Hasselhorns Ruf zu schädigen.

Von derartigen elf Jahre alten Publikationen erwarten die Autoren der Kampagne heute eine „neurechte Diskursverschiebung in der Lehre“. Das ist ebenso absurd wie die Behauptung, in der Lehre des Lehrstuhls nehme der Nationalsozialismus eine zu geringe Rolle ein. Und es ist illegitim und nicht Sache von Studentenparlamenten oder Parteiorganisationen wie der Grünen Jugend Würzburg, „rechtes Gedankengut an der Uni Würzburg“ zu behaupten und damit die universitäre Lehre in ihrem Sinne beeinflussen zu wollen.

Ziel der Kampagne ist es weiterhin, eine „Umstrukturierung bzw. Ausweitung des Lehrangebots“ auf Kosten des Lehrstuhls für Neueste Geschichte zu bewirken und die Universitätsleitung zum Eintreten gegen die Mitglieder des Lehrstuhls zu bewegen. Wir warnen dringend vor derartigen Eingriffen in die Lehrfreiheit der betroffenen Kollegen und in die akademischen Zuständigkeitsregeln.

Wir fordern daher die Regierung des Freistaates Bayern, insbesondere den Wissenschaftsminister, und die Leitung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg auf, ihrer Fürsorgepflicht endlich nachzukommen, den Kolleginnen und Kollegen wirksam und hilfreich an die Seite zu treten und dem Treiben zum Nachteil der Professoren und der akademischen Nachwuchskräfte endlich ein Ende zu bereiten.

Wir werden unsererseits den Ruf von Peter Hoeres, Benjamin Hasselhorn und den weiteren Mitgliedern des Lehrstuhles mit allen verfügbaren Mitteln verteidigen.

Prof. Dr. Burkhard Meißner (Universität Hamburg)

 

Wenn Sie diesen Aufruf mit Ihrer Unterschrift unterstützen möchten, können Sie dies unter diesem Link tun.  Die Unterschriften werden nach und nach in dieses Dokument hineinkopiert.

Die aktuelle Unterschriftenliste finden Sie hier.