WEGiS-Projekt
Wege aus dem Elfenbeinturm – Geschichtswissenschaft in den Sozialen Medien
Wie könnte gelungene Wissenschaftskommunikation in den Sozialen Medien aussehen? Das Projekt „Wege aus dem Elfenbeinturm“ stellt diese Frage für die Geschichtswissenschaft. Es scheint, als prallten hier zwei Welten aufeinander: eine Wissenschaftskultur, die Wert auf Differenzierung und historische Kontextualisierung legt, und eine öffentliche Geschichtskultur, die in erster Linie auf Aufmerksamkeit und Anwendbarkeit setzt.
Die Vorstellungs- und Wissenswelten heutiger Heranwachsender sind von Massenmedien, insbesondere von den Sozialen Medien, geprägt. Wäre es nicht eine wichtige und lohnende Aufgabe der Geschichtswissenschaft, Forschungsergebnisse und Forschungsmethoden auch auf diesen zur Simplifizierung neigenden Medien stark zu machen? Ist es nicht umgekehrt für die historische Forschung wichtig, ihre gesellschaftliche Relevanz nicht aus dem Auge zu verlieren? Und wäre die universitäre Lehre nicht das geeignete Scharnier, um wissenschaftliche Forschung und öffentliche Geschichtskultur einander wieder näher zu bringen und dadurch zu einem wissenschaftsaffineren öffentlichen Geschichtsverständnis beizutragen?
Ziel des Projekts ist es, Formate für Soziale Medien zu entwickeln, die Ergebnisse und offene Debatten der Wissenschaft präsentieren. Dafür sollen erst einschlägige Vermittlungskompetenzen und ihre didaktischen und technischen Aspekte aufgebaut werden, um eigene Inhalte zu produzieren und Lehrformate zur Weiterbildung zu institutionalisieren. Im Mittelpunkt des Projekts steht die steigende Relevanz geschichtswissenschaftlicher Forschung: Eine immer komplexere, dabei aber schnelllebige und einfache Botschaften bevorzugende Alltagswelt bedarf eines Korrektivs in Gestalt einer differenzierten und zugleich einprägsamen Wissenschaftskommunikation.
Das Projekt wird gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre im Rahmen der Ausschreibung „Freiraum 2022“: https://stiftung-hochschullehre.de/foerderung/freiraum2022/
Projektteam:
- Dr. Dr. Benjamin Hasselhorn – Projektleitung
- Christian Onnen – wissenschaftlicher Mitarbeiter
- Katja Ruete – wissenschaftliche Mitarbeiterin
- Jan Schlatter – wissenschaftlicher Mitarbeiter
- Lara Berger – studentische Hilfskraft
- Jan Hendler – studentische Hilfskraft
- Lars Willenberg – studentische Hilfskraft