Lassen
Dr. Lasse B. Lassen
Sprechstunde während der Vorlesungszeit (nach vorheriger Anmeldung)
- Mittwoch, 12-13 Uhr
Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2024/25
Der argentinische Peronismus (1943-2023) (Ausgewählte Probleme der Neuesten Geschichte)
2022 | Promotion in Geschichtswissenschaften an der Universität Bielefeld |
seit 2021 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter im BMBF-Projekt „Iberische Transitionen. Der Umgang mit Diktaturen in demokratischen Gesellschaften Europas. Spanien und Portugal im europäischen und lateinamerikanischen Kontext.“ |
2013 | Master of Science: Film and Media Studies an der University of Edinburgh |
2012 | Bachelor of Arts: British and American Studies und Geschichtswissenschaft an der Universität Bielefeld |
2008 | Abitur, Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium Barmstedt/Rantzau |
Dissertation
The “Castro-Doctrine”: Cuban Diplomacy in Global Solidarity Organizations 1959-1967
Stipendien
2016-2019 Promotionsstipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes
Konferenzen und Tagungen:
2019 Transatlantic Studies Association 18th Annual Conference, University of Lancaster
2019 Cold War Research Center 10th Annual Conference, Corvinius University of Budapest
2019 Association of Political History Annual Conference, King’s College London
Organisation von Konferenzen und Workshops:
2019 Workshop „From Bolívar to UNASUR – 200 Years of Latin American Political Integration”, Universität Bielefeld
2017 Annual Seminar der Bielefeld Graduate School in History and Sociology „Grappling with the Global - The Challenge of Boundaries in History and Sociology”, Universität Bielefeld
Forschungsaufenthalte:
2018 am Instituto de Historia de Cuba (IHC) sowie im Ministerio de Relaciones Exteriores (MINREX) und der Biblioteca Nacional José Martí in Havanna, Kuba
2022 im Archivo General de la Administración Pública von Vitoria-Gasteiz, dem Archivo Contemporáneo der Comunidad Foral de Navarra, Pamplona sowie Partei- und Stiftungsarchiven des Baskenlandes in Bilbao, Eibar, Lazkao und San Sebastián
2022 im Archivo General de la Administración in Alcalá de Henares sowie den spanischen Ministerial- und Parteiarchiven in der Comunidad de Madrid
Forschungsschwerpunkte:
Transitional Justice
Spanien und Lateinamerika im 19 und 20. Jahrhundert
Transnationale Geschichte
Kalter Krieg
- Habilitationsprojekt "Das transnationale Erbe der Caudillos. Der Umgang mit der Franco-Diktatur in Spanien im europäischen und lateinamerikanischen Kontext."
- Teilprojekt „Die Aufarbeitung von Bürgerkrieg und Franquismus im europäischen und lateinamerikanischen Kontext“
Noch 2010 bezeichnete der US-amerikanische Historiker Edward Malefakis Spaniens friedlichen Übergang von der fast vierzigjährigen Diktatur des Generalissimus Francisco Franco (1936-1975) zur Demokratie als „perhaps the most successful transition from dictatorship to democracy that the world has ever witnessed“. Galt die Praxis des paktierten Übergangs, der sich in der Generalamnestie von 1977 und einer Politik des kollektiven Beschweigens der Vergangenheit manifestierte zunächst als vorbildhaft, so zeigt sich seit der Jahrtausendwende ein Wandel zur aktiven Diktaturaufarbeitung. Dies äußerte sich beispielsweise in den zivilgesellschaftlich initiierten Exhumierungen von Opfern staatlicher Massenverbrechen sowie zwei Aufarbeitungsgesetzen (2007, 2021), die rechtliche Grundlagen für eine Ächtung des Franco-Regimes und die Entfernung franquistischer Symbole aus der Öffentlichkeit legten.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Teilprojekt erforscht die mit dem Begriff der Transitional Justice verbundenen Aufarbeitungsprozesse in Spanien. Untersucht werden hierbei die juristische Aufarbeitung, die Neubewertung beziehungsweise Entfernung von Denkmälern und Gedenktagen sowie die Darstellung der Diktatur im Bildungssystem und in Medien der Erinnerungskultur. Neben nationalen und regionalen Schwerpunkten (Katalonien, Baskenland) legt die Studie einen besonderen Fokus auf transnationale Transferprozesse der Aufarbeitung. Hier ist zum einen die deutsche Parteienarbeit von SPD, CDU und CSU sowie deren Stiftungen mit den iberischen Schwesterparteien PSOE und UCD zu nennen. Zum anderen sollen wechselseitige Versuche mit Argentinien und Chile, juristische Diktaturaufarbeitung im jeweils anderen Land zu betreiben sowie Spaniens Einfluss im Rahmen der Iberoamerikanischen Gipfel untersucht werden.
Abschließend stellt sich die Frage, inwieweit man beim Zusammenspiel spanischer, europäischer und lateinamerikanischer Akteure von der schrittweisen Entstehung einer transnationalen Erinnerungskultur sprechen kann.